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CBD Wirkung – Ist Die Wirkung Von CBD Nur Einbildung 2024?

sebastian-steinman

Aktualisiert am - Geschrieben von
Medizinisch geprüft von Aurelie Bauer, Medizinischer Gutachter

CBD Wirkung

Nicht jedes CBD-Produkt wirkt gut und sicher

Cannabidiol (CBD) aus der Cannabispflanze macht nicht high, ist gut verträglich und hat großes Potenzial, einigen Beschwerden auf schonende Art und Weise entgegenzuwirken. Das Wundermittel, für das es viele halten, ist es allerdings nicht. Wir haben einen genauen Blick auf die Wirkung von CBD auf verschiedene Leiden geworfen, diskutieren aktuelle Forschungsergebnisse und zeigen Ihnen, wie Sie CBD sicher und wirksam für sich nutzen können.

Für manche ist Cannabidiol, das mit den drei Buchstaben CBD abgekürzt wird, das Wundermittel gegen Krebs und Erkrankungen, für die es bislang keine oder nur unbefriedigende Behandlungsmöglichkeiten gab. Das stimmt zum Teil, wie beispielsweise bei schwer behandelbaren Formen von Kinder-Epilepsie, Belege für andere Wunderheilungen stehen jedoch noch aus. 

Aber auch das Gegenteil trifft keinesfalls zu. Denn CBD kann laut einiger Studien tatsächlich eine ganze Menge bewirken. CBD zeigte unter anderem Wirkung bei Schmerzen und Angstzuständen und konnte das allgemeine Wohlbefinden[1] verbessern. Für eine gute und sichere Wirkung, so wird immer wieder deutlich, müssen jedoch einige Faktoren genau befolgt werden.

Cannabidiol birgt – richtig angewendet – ein sehr geringes Risiko

Ein sehr großes Plus ist die gute Verträglichkeit von CBD und die geringe Gefahr für Nebenwirkungen. Aber Vorsicht ist geboten! Das gilt nur für astreine, saubere Produkte und wenn Sie zuvor unvorhersehbare Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten mit Ihrem Arzt zusammen ausgeschlossen haben.

Wir haben für diesen Beitrag Studien gesichtet, um den aktuellen Wissensstand für Sie greifbar zu machen und Ihnen die besten Chancen zur wirksamen Anwendung von Cannabidiol zu verschaffen. Verbessern Sie Ihren sicheren Umgang mit CBD-Produkten und kaufen Sie gute Produkte ein, um das Maximale für Ihre Gesundheit herauszuholen.

Wie schnell und wie lange wirkt CBD?

Die Wirkung von CBD kann schon nach einer einzigen Dosis  voll zur Geltung kommen. So war das beispielsweise in einer Studie der Fall, in welcher knapp 60 gesunden Probanden unterschiedliche Dosierungen von CBD verabreicht wurden, bevor sie eine öffentliche Rede[2] halten sollten. Freies Sprechen vor Menschen löst in vielen Angst aus, das konnte auch die Untersuchung zeigen. Zugleich wurde aber auch klar, dass eine kurzfristig verabreichte Einzeldosis Cannabidiol diese Angst mindern kann. Es wurde bewiesen, dass CBD-Öl gegen akute Angst helfen kann.

Bei anderen Anwendungsgebieten kann es aber auch nötig sein, CBD über eine längere Zeit, und nicht nur akut, einzunehmen, von der eine systematische Übersichtsarbeit[3] zur Anwendung bei Schizophrenie zeugt. Bei Schmerzen ist diese Herangehensweise allgemein beliebt, auch bei der Behandlung von Schmerzen mit medizinischem Cannabis, das auch THC enthält, wird diese schrittweise Einführung[4] des Wirkstoffes angewendet. Es kommt also darauf an, wie lange und in welcher Dosierung CBD am besten angewendet wird, um die Beschwerden zu lindern.

Was ist CBD? 

Cannabidiol oder CBD ist ein Cannabinoid der Cannabis-Pflanze, genau wie Tetrahydrocannabinol (THC) und mehr als 100 andere verwandte Cannabinoide. Botanisch gesehen handelt es sich stets um die Pflanze Cannabis sativa, die wir mal als die Nutzpflanze Hanf oder gern mal als Marihuana bezeichnen. Den Unterschied zwischen diesen Bezeichnungen macht das Tetrahydrocannabinol aus, das mit THC abgekürzt wird und für seine berauschende Wirkung bekannt ist. 

Nutzhanf darf per Gesetz in der EU maximal 0,3 % THC enthalten, sonst ist er als solcher nicht verkehrsfähig. Medizinisches Marihuana hingegen wurde so gezüchtet, dass es ganz bestimmte Konzentrationen von THC enthält, das insgesamt bis zu 30 % der Pflanze ausmachen kann. Für die Herstellung von CBD wird die Hanfpflanze mit diesem geringen THC-Gehalt genutzt. Anschließend werden die Wirkstoffe mithilfe verschiedener Verfahren aus der Hanfpflanze extrahiert. Das kann so simpel ablaufen, wie bei der Kaltpressung von Olivenöl aus frischen Oliven. Übrig bleibt in der Regel ein Ganzpflanzen-Extrakt, der nicht nur CBD enthält, sondern auch alle anderen Cannabinoide und Pflanzenstoffe.

Wie wirkt CBD genau? 

Wie wirkt CBD genau?

Häufig hört man vom Endocannabinoid-System als erste Anlaufstelle für die Wirkung von CBD, und das ist auch richtig. Viele Tiere und wir Menschen besitzen dieses System, das wir mit unseren eigenen, selbst produzierten Endocannabinoiden ansteuern. Evolutionär bedingt passen auch die Cannabinoide aus Hanf zu diesem System[5], wie der Schlüssel zum Schloss. Doch das ist nicht alles. Wir wissen heute, dass CBD auch andere Rezeptorsysteme im Körper anspricht, wie Opioid[6]-Rezeptoren oder das serotonerge[7] System.

Wie wirkt CBD? 

Isoliertes CBD, wie es in Form mancher Medikamente oder als CBD-Isolat in Nahrungsergänzungsmitteln vorliegt, entfaltet seine Effekte, indem es mit den Rezeptoren dieser Systeme im Körper interagiert. Laut Studienlage ist es aber nicht unbedingt so, dass CBD auf anschauliche Weise zu dem Rezeptor passt, dort andockt und dadurch seine Effekte auslöst. So soll Cannabidiol zum Beispiel als Widersacher[8] mancher körpereigener Endocannabinoide am CB1 Rezeptor des Endocannabinoid-Systems wirken und so einen physiologischen Effekt beim Anwender entfalten. Am zweiten Rezeptor des Systems, dem CB2, ist die Wirkung von CBD laut Einschätzung von Experten agonistisch[9], also verstärkend. An dieser Wirkungsweise mag es zum Teil bedingt liegen, dass CBD gut verträglich ist und im Gegensatz zu vielen Medikamenten selbst zu wenigen und eher schwachen Nebenwirkungen neigt.

Was ist die Wirkungsdauer von CBD? 

Pauschal, so zeigen Erkenntnisse, hängt das von der Art der Beschwerden und der Konzentration von CBD im Körper ab. Und hier sieht die Datenlage bislang sehr dürftig aus. Es gibt zwar mittlerweile einige klinische Versuche zur Wirkung von CBD, pharmakologische Studien und Versuche zur Dosis-Wirkungsbeziehung sind bislang jedoch Mangelware. So ist das Verhältnis von CBD Einnahme, CBD Konzentration im Blut und der Wirkung dieser Blutkonzentration bei diversen Beschwerden bislang sehr undeutlich.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von CBD 

Klar ist, dass die Leber als fleißiges Stoffwechselorgan permanent CBD aus dem Blutstrom entfernt und dementsprechend beschäftigt ist. Weil genau die Enzyme in der Leber, die mit dem Abbau des Cannabinoids zu tun haben, auch für die Wirkung mancher Medikamente eine Rolle spielen, kann es bei gleichzeitiger Einnahme zu Wechselwirkungen kommen. Diese sind nicht harmlos und stellen das gravierendste Risiko bei der Einnahme von CBD dar. So ist bekannt, dass die gleichzeitige Einnahme mit Blutverdünnern die Wirkung dieser unvorhergesehen beeinträchtigen kann. In jedem Fall sollten Personen, die auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, die Anwendung von CBD mit einem Arzt absprechen.

Generell gilt CBD als gut verträglich und nebenwirkungsarm, wenn es denn der reine Stoff, ein reines CBD-Öl mit nicht verunreinigter Substanz ist. Ein weiteres Risiko beim Konsum von frei erhältlichen Cannabinoiden ist also die Verunreinigung mit Substanzen, die eigentlich nicht in das Präparat gehören. In diesem Fall und um unerwünschte oder gesundheitsschädliche Wirkungen auszuschließen, hilft nur der Einkauf bei vertrauenswürdigen und zertifizierten Herstellern.

CBD: Wirkung auf den Körper und Einsatzgebiete

CBD: Wirkung auf den Körper und Einsatzgebiete

Welche Wirkung CBD nachweislich entfalten kann, ist vom Einsatzgebiet abhängig. Welche Personen könnten also von CBD profitieren? Wirkt CBD gegen Autismus? Bislang konnte CBD aufgrund seiner Eigenschaften bei Schmerzen, Angst, psychotischen Störungen und Drogensucht erfolgreich eingesetzt werden. Auch CBD gegen Depressionen zeigte vielversprechende Ansätze. CBD kann laut Studien den Schlaf verbessern, vermutlich indirekt, durch seine Wirkung auf Angst und Stress. Am besten ist die Studienlage für den Einsatz von CBD gegen Epilepsie. Im Rahmen ärztlich betreuter Therapien kommt CBD in diesem Fall als zugelassenes Medikament – Epidiolex – zum Einsatz.

CBD – Anwendungen und Dosierung: Jeder Körper ist anders

Wie oben in der Studie, die die Wirkung von CBD auf die Angst vor dem freien Sprechen[2] untersuchte, wirkt CBD vermutlich nicht linear. Bei der Behandlung zur Angstlösung und gegen Angstzustände beobachteten Forscher eine Glocken- oder U-förmige Dosis-Wirkungskurve. Das wurde bei Tiermodellen beobachtet und auch klinische Versuche[10] mit menschlichen Probanden konnten das bestätigen. In Zahlen bedeutet das, die mittlere Dosis von 300 mg wirkte, die niedrigen und hohen Dosierungen mit 100 mg oder 600 bzw. 900 mg zeigten dagegen einen ähnlichen Effekt wie die Placebo-Behandlung, waren also nicht wirksam. Dieser Zusammenhang ist vermutlich auch von der Art der Beschwerden abhängig. Auch wenn mehr als ein Wirkstoff gleichzeitig verabreicht wird, kann dieses Zusammenspiel wieder anders aussehen.

Ist eine Überdosierung möglich? 

Eine Überdosierung ist möglich. Zwar sind die Folgen in der Regel nicht schwerwiegend, häufig führt eine Überdosis zu Benommenheit, Schläfrigkeit oder Magen-Darm-Beeinträchtigungen. In Einzelfällen kann aber auch eine Überdosierung mit CBD lebensgefährlich sein, wie ein Einzelfallbericht eines 56-Jährigen zeigt, der CBD-Fruchtgummis mit insgesamt 360 mg CBD auf einmal[11] gegessen hatte.

Bei der Dosierung sollten Sie in jedem Fall sorgfältig vorgehen. So ist auch bekannt, dass eine zu schnelle Steigerung der Dosis der Cannabinoide zu stärkeren Nebenwirkungen führen kann. Das langsame Einschleichen hingegen, bis zur minimal wirksamen Dosierung, verhindert diese Reaktion.

Welche CBD-Produkte gibt es & wie unterscheiden sie sich?

Echte CBD-Produkte gibt es als Tropfen, Kapseln, Fruchtgummis, Pasten oder Kaugummis, sie sind in nahezu jeder Form erhältlich. Mittlerweile gibt es viele weitere Artikel aus den Sparten Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik und Wellness. Die Wirksamkeit und Sicherheit ist extrem von der Art der gekauften Produkte abhängig. Auch die Harvard Medical School weist darauf hin[12], dass das Ergebnis der Anwendung von CBD von der Art der Beschaffung des CBD-Produkts abhängt.

CBD kaufen – Worauf ist zu achten?

CBD kaufen – Worauf ist zu achten?

In diesem Abschnitt finden Sie einige Hinweise dazu, worauf Sie beim Kauf von CBD am meisten achten sollten, um es wirksam und sicher anzuwenden. Gleich zu Beginn der, dass Hanföl in der Regel keine nennenswerten Mengen CBD enthält, es als Salatöl oder für kalte Speisen jedoch ein hervorragender Omega-3-Lieferant ist.

Wo kann ich CBD kaufen?

Der Wirkstoff CBD und die entsprechenden Produkte sind überall frei erhältlich. Das ist praktisch, kann aber auch ein Nachteil sein. Als Anwender müssen Sie selbst demnach sicherstellen, dass es sich bei dem Produkt um ein vertrauenswürdiges handelt, das auch wirklich das beinhaltet, was auf der Verpackung steht. Achten Sie daher auf seriöse Anbieter, die transparent aufzeigen, wie das interne Qualitätsmanagement abläuft und die aktuelle Labor-Zertifikate zur freien Einsicht bereitstellen. 

Wie viel kostet CBD und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die Kosten für CBD-Öle variieren teilweise stark. Meiden Sie Anbieter mit zu aufdringlichen Versprechen zur Wirkung und kaufen Sie das Extrakt dort, wo die Qualität nachweislich stimmt. In diesem Fall sind mittlere Preise durchaus angebracht. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel keine Kosten, außer Ihr Arzt verschreibt Ihnen CBD aus gegebenen Gründen. 

Fazit

Cannabidiol oder CBD wird für seine Wirkung als Wundermittel gefeiert, doch alle Anwender profitieren davon, CBD als das zu sehen, was es ist. Die Substanz ist pharmakologisch aktiv und sollte daher mit Bedacht dosiert und nur in guter Qualität angewendet werden. Die gleichzeitige Einnahme mit Medikamenten sollte mit einem Arzt besprochen werden. Wenn Sie diese Randbedingungen zur Kenntnis nehmen, kann CBD eine effektive und nebenwirkungsarme Alternative für herkömmliche Anwendungen oder Medikamente sein. 

Häufig Gestellte Fragen

Wer sollte CBD nicht einnehmen?

Menschen, die Medikamente einnehmen, sollten CBD erst nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Personen, die unter verschiedenen Vorerkrankungen leiden, schließen Komplikationen aus, wenn sie zuvor ebenfalls mit einem Mediziner sprechen. Kinder und Schwangere sollten von der CBD-Einnahme absehen.

Was macht CBD mit der Psyche?

Viele Anwender beschreiben eine beruhigende und angstlösende Wirkung des Wirkstoffes. Bei Menschen mit psychischen Störungen und Suchtkranken konnte die professionelle Behandlung mit CBD Erfolge zeigen.

Wie lange dauert es, bis CBD wirkt?

Das hängt stark von den Beschwerden, der Dosierung und der Art der Einnahme ab. Die Anwendung über die Zunge, also die Mundschleimhäute, geht beispielsweise schneller ins Blut als die Anwendung über den gesamten Verdauungstrakt.

Bei welchen Krankheiten hilft CBD?

Die Daten zu CBD und Epilepsie sind eindeutig, bei schweren Fällen kann CBD Häufigkeit und Stärke der Anfälle mindern. Auch bei Angst, Schmerzen, Unruhe und diversen psychischen Beeinträchtigungen ist die Datenlage vielversprechend.


+ 12 sources

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Geschrieben von:

Sebastian Steinemann, Ph.D

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Sebastian Steinemann erwarb einen Doktortitel in Molekularbiologie und quantitativer Genetik. Er arbeitete in der Wissenschaft und verfasste mehrere Artikel, die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht wurden. Sebastian ist spezialisiert auf Wissenschaftsjournalismus und evidenzbasierte Informationen in den Bereichen Gesundheit, Medizin und Ernährung.

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