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THC & CBD 2023 – Was Ist Der Unterschied?

THC und CBD sind zwei wichtige Cannabinoide, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden. Cannabinoide[1] sind chemische Verbindungen, die mit den Cannabinoid-Rezeptoren im Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers interagieren und verschiedene Effekte hervorrufen können. Das ECS ist an vielen wichtigen Funktionen beteiligt, wie z.B. Schmerzregulation, Stimmung, Appetit, Schlaf oder Immunabwehr.
THC und CBD unterscheiden sich jedoch in ihren Eigenschaften und Effekten. THC ist die psychoaktive Substanz, die für den Rausch verantwortlich ist, den viele Menschen mit Cannabis erleben. CBD hat keine psychoaktive Wirkung, sondern wirkt eher beruhigend und ausgleichend. Zudem wird CBD für seine potenziellen medizinischen Vorteile bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen den Unterschied zwischen THC und CBD und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Wir zeigen Ihnen auch, wie die beiden Cannabinoide zusammenwirken und welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind. Außerdem erfahren Sie mehr über CBD Öl, eine beliebte Form der CBD-Einnahme.
Was ist der unterschied zwischen CBD und THC?
Der wichtigste Unterschied zwischen CBD und THC ist, dass THC eine psychoaktive Substanz ist, die einen Rauschzustand verursacht, während CBD keine psychoaktive Wirkung hat. Das liegt daran, dass THC an die CB1-Rezeptoren[2] im zentralen Nervensystem bindet und die Ausschüttung von Dopamin erhöht. CBD hingegen bindet nur schwach an die CB1-Rezeptoren und kann sogar die Wirkung von THC abschwächen.
THC wird vor allem für seine berauschende Wirkung konsumiert, die je nach Dosis und Person unterschiedlich ausfallen kann. Mögliche Effekte sind Euphorie, Entspannung, gesteigerte Sinneswahrnehmung oder gesteigerter Appetit. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Angst, Paranoia, Mundtrockenheit oder Herzrasen.
CBD wird vor allem für seine potenziellen medizinischen Vorteile geschätzt, die auf seine entzündungshemmende, schmerzlindernde, krampflösende oder angstlösende Wirkung zurückzuführen sind. CBD wird bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, wie z.B. Epilepsie, Schmerzen, Rheuma oder Depressionen. CBD hat in der Regel nur geringe Nebenwirkungen.
Unterschied zwischen THC und CBD-Wirkung
Wie bereits erwähnt, haben THC und CBD unterschiedliche Wirkungen auf den Körper und v.a. das Nervensystem. Das liegt daran, dass zwei verschiedene Rezeptoren im Endocannabinoid-System als Bindungsstellen für THC und CBD existieren und damit unterschiedliche Signalwege aktiviert werden.
THC wirkt vor allem an den CB1-Rezeptoren, die hauptsächlich im zentralen Nervensystem vorkommen. Durch die Bindung an diese Rezeptoren löst THC eine Reihe von Effekten aus, die als psychoaktiv bezeichnet werden. Dazu gehören:
- Euphorie
- Entspannung
- gesteigerte Sinneswahrnehmung
- erhöhter Appetit
- veränderte Zeitwahrnehmung
- Gedächtnisbeeinträchtigung
- verminderte motorische Koordination
Weitere v.a. negative Effekte von THC sind :
- Angst
- Paranoia
- Mundtrockenheit
- Herzrasen
- Rötung der Augen
- Schläfrigkeit
Die Wirkung von THC hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Dosis, der Konsumform, der Toleranz und der individuellen Empfindlichkeit.

CBD wirkt hingegen vor allem an den CB2-Rezeptoren, die hauptsächlich im Immunsystem vorkommen. CBD hat keine psychoaktive Wirkung, sondern wirkt eher beruhigend und ausgleichend. Zu den möglichen Effekten von CBD gehören:
- Schmerzlinderung
- Entzündungshemmung
- Krampflösung
- Angstlösung
- Stimmungsverbesserung
- Neuroprotektion
CBD hat in der Regel nur geringe Nebenwirkungen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:
- Müdigkeit
- Durchfall
- Appetitveränderung
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die Wirkung von CBD hängt ebenfalls von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Dosis, der Konsumform, der Qualität und der individuellen Empfindlichkeit.
CBD und THC Unterschied – Legalität
Die rechtliche Situation von CBD und THC ist in Deutschland komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt Cannabis als illegale Droge nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Das bedeutet, dass der Besitz, Anbau, Handel oder Konsum von Cannabis strafbar ist.
Allerdings gibt es einige Ausnahmen und Sonderregelungen für bestimmte Fälle. Zum Beispiel können Ärzte seit 2017 Cannabis als Medikament verschreiben, wenn andere Therapien nicht ausreichend helfen oder zu starke Nebenwirkungen haben. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Außerdem ist der Anbau von Nutzhanf erlaubt, wenn dieser einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 % hat. Aus diesem Nutzhanf kann CBD gewonnen werden, das keine psychoaktive Wirkung hat. CBD ist daher legal erhältlich, solange es den THC-Grenzwert nicht überschreitet.
Vor und Nachteile

Wie bei jeder Substanz gibt es auch bei CBD und THC Vor- und Nachteile, die man abwägen sollte, bevor man sich für oder gegen einen Konsum entscheidet. Hier sind einige der wichtigsten Punkte:
Vorteile
- CBD und THC können beide Schmerzen[3] lindern, Entzündungen hemmen, Krämpfe lösen und die Stimmung verbessern. Sie können daher bei verschiedenen Erkrankungen wie Epilepsie, Rheuma, Depressionen oder chronischen Schmerzen helfen.
- CBD und THC können beide die Schlafqualität verbessern, indem sie die Schlafphasen regulieren und die Einschlafzeit verkürzen. Sie können daher bei Schlafstörungen oder Schlafmangel helfen.
- CBD und THC können beide den Appetit steigern, indem sie das Hungergefühl anregen. Sie können daher bei Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust helfen.
- CBD und THC können beide die Sinneswahrnehmung verstärken, indem sie die Wahrnehmung von Farben, Geräuschen oder Geschmäckern intensivieren. Sie können daher das Erleben von Kunst, Musik oder Natur bereichern.
Nachteile
- CBD und THC können beide Nebenwirkungen haben, wie z.B. Müdigkeit, Durchfall, Mundtrockenheit oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Sie sollten daher immer mit Vorsicht und in Absprache mit einem Arzt konsumiert werden.
- CBD und THC können beide die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, indem sie das Kurzzeitgedächtnis verschlechtern oder die Reaktionszeit verlängern. Sie sollten daher nicht vor oder während Tätigkeiten konsumiert werden, die Aufmerksamkeit oder Koordination erfordern.
- CBD und THC können beide die psychische Gesundheit beeinträchtigen, indem sie Angstzustände, Paranoia oder Psychosen auslösen oder verstärken. Sie sollten daher nicht von Personen konsumiert werden, die anfällig für solche Störungen sind oder eine familiäre Vorbelastung haben.
- CBD und THC können beide abhängig machen, indem sie eine psychische oder körperliche Gewöhnung erzeugen. Sie sollten daher nicht regelmäßig oder in hohen Dosen konsumiert werden.
Fazit
CBD und THC sind zwei Cannabinoide aus der Hanfpflanze, die unterschiedliche Eigenschaften und Wirkungen haben. Während THC eine psychoaktive Substanz ist, die einen Rauschzustand verursacht, hat CBD keine berauschende Wirkung, sondern wirkt eher beruhigend und ausgleichend. Beide Cannabinoide haben aber auch medizinisches Potenzial bei verschiedenen Erkrankungen. Die rechtliche Situation von CBD und THC ist in Deutschland komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich ist Cannabis als illegale Droge eingestuft, aber es gibt einige Ausnahmen und Sonderregelungen für bestimmte Fälle. Der Konsum von CBD und THC sollte immer mit Vorsicht und Verantwortung erfolgen, da es auch Vor- und Nachteile gibt.
Häufig Gestellte Fragen
THC und CBD sind zwei Cannabinoide aus der Hanfpflanze, die unterschiedliche Eigenschaften und Wirkungen haben. Während THC eine psychoaktive Substanz ist, die einen Rauschzustand verursacht, hat CBD keine berauschende Wirkung, sondern wirkt eher beruhigend und ausgleichend.
CBD kann bei Kiffern, die mit dem Rauchen aufhören wollen, den Cannabis-Entzug[4] erleichtern. CBD kann die Entzugserscheinungen wie Unruhe, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Appetitlosigkeit lindern. Außerdem kann CBD die psychische Abhängigkeit von THC reduzieren, indem es die Bindung von THC an die CB1-Rezeptoren im Gehirn blockiert.
CBD und THC können sowohl synergistisch als auch antagonistisch wirken. Das heißt, sie können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen. Zum Beispiel kann CBD die schmerzlindernde Wirkung von THC verstärken, aber die psychoaktive Wirkung von THC abschwächen. Die genaue Wirkung hängt von der Dosis, dem Verhältnis und der Konsumform der beiden Cannabinoide ab.
Sowohl THC als auch CBD können gegen Schmerzen helfen, aber auf unterschiedliche Weise. THC wirkt vor allem zentral im Gehirn und beeinflusst die Schmerzwahrnehmung. CBD wirkt vor allem peripher im Körper und hemmt die Entzündungsreaktion. Beide Cannabinoide können bei verschiedenen Schmerzarten wie chronischen Schmerzen, neuropathischen Schmerzen oder Schmerzen im Rahmen von Krebserkrankungen eingesetzt werden.
CBD ist in Deutschland legal erhältlich, solange es bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört, dass es aus Nutzhanf gewonnen wird, der einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 % hat. Außerdem muss das CBD als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetikum deklariert sein und darf keine gesundheitsbezogenen Angaben enthalten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, CBD einzunehmen. Die gängigsten sind:
– CBD-Öl: Das Öl wird unter die Zunge getropft und dort einige Sekunden gehalten, bevor es geschluckt wird. Das Öl hat eine hohe Bioverfügbarkeit und wirkt schnell.
– CBD-Kapseln[5]: Die Kapseln werden wie normale Tabletten geschluckt und im Magen verdaut. Die Kapseln haben eine geringere Bioverfügbarkeit und wirken langsamer als das Öl.
– CBD-Liquid[6]: Das Liquid wird mit einer E-Zigarette verdampft und inhaliert. Das Liquid hat eine hohe Bioverfügbarkeit und wirkt schnell.
– CBD-Creme[7]: Die Creme wird auf die Haut aufgetragen und dort absorbiert. Die Creme hat eine geringe Bioverfügbarkeit und wirkt lokal.
Die optimale Dosierung von CBD hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Körpergewicht, dem Gesundheitszustand, dem Grund für die Einnahme und der individuellen Empfindlichkeit. Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung für die Dosierung von CBD. Es empfiehlt sich daher, mit einer niedrigen Dosis anzufangen und diese langsam zu steigern, bis man den gewünschten Effekt spürt.
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